Genieße das, was die Natur für dich bereit hält
Der Herbst klopft leise an die Haustür…
… mit ihm kommt ein reich gedeckter Tisch, prall gefüllt an zahlreichen Köstlichkeiten, welche der heimische Garten hergibt.
Unser Apfelbaum ist so vollbehangen mit rotbackig-glänzenden Äpfeln, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen habe! Auf den Streuobstwiesen vor meiner Haustür hängen die Bäume voll mit leckeren Mirabellen, Zwetschgen und Birnen.
Vielleicht schaut es ja bei dir ganz ähnlich aus.
Und auch mein Opa konnte sich kaum vor der Trauben-Flut retten, die auf ihn zugerollt kam 🙂
Seine Reben haben dieses ganz besondere Aroma. Schon auf meterweiter Distanz kann man ihren intensiven Duft wahrnehmen.
Da ist dieser wahre Traubengeschmack, den man bei den modernen Rebenzüchtungen kaum noch findet.
Und genau deshalb finde ich Opa’s Träublein auch so kostbar und habe mich riesig darüber gefreut an seiner Ernte teilhaben zu dürfen!
Einen ganzen Nachmittag waren wir mit der Traubenlese beschäftigt.
Aber was macht man jetzt mit kiloweise reifen Trauben?
Ganz klar! Daraus wird literweise selbstgemachter neuer Wein. neuer wein selber machen
Alles was man dafür benötigt ist eine kleine Presse, mit der man die süßen Trauben zu Saft pressen kann. Und natürlich auch ein klein wenig Zeit und ein paar Helferlein 😉
Mission: Neuer wein selber machen! Los geht’s.
Die Trauben wurden vorab etwas zerstoßen und dann später mit der handbetriebenen Presse zu Saft gepresst.
Glaub mir, das macht richtig Spaß in den Trauben rumzumatschen! Da werden Kindheitsträume wach 😉
Der Saft ist nun fertig und wie geht’s jetzt weiter?
Ich dachte ursprünglich immer, man müsste irgendwas hinzufügen damit eine alkoholische Gärung von statten geht.
Falsch gedacht! Häufig befindet sich nämlich genügend natürliche Hefe bereits auf den Trauben, um den Traubensaft ganz von selbst zu vergären.
Du musst nichts anderes tun, als den Traubensaft ein paar Tage ungekühlt stehen lassen! Und schon geht’s los mit den Blubberblasen.
Gärpfeife mal anders : )
Da ich meinen fertigen Traubensaft in Gläser gefüllt hatte und ich nicht wollte, dass mir diese nachts um die Ohren fliegen, habe ich mir als Gärpfeife einfach einen Handschuh geschnappt und ihn mit ein paar feinen Löchern präpariert.
Somit konnte die aufsteigende Kohlensäure langsam entweichen.
Eines Morgens, als die Gärung dann richtig losging, hat mich der vorher eher schlaff hängende Handschuh freundlich winkend begrüßt 🙂
Und weil neuer Wein nur halb so gut schmeckt ohne ein leckeres Stück Zwiebelkuchen folgt hier noch ein tolles Rezept!
Rezept für selbstgemachten vegetarischen Zwiebelkuchen
Zutaten für ein großes, tiefes Blech:
Für den Teig:
300 g Weizenmehl
1 Pck. Backpulver
50g Butter
200 ml Buttermilch
Salz
Für den Belag:
5 große Gemüsezwiebeln
30g Butter
500g Schmand
200g Reibekäse
4 Eier
200g Lauch (in Ringe geschnitten)
3 TL Kümmel
Salz, Pfeffer, Muskat,
2 EL gehackte Petersilie (zur Deko)
Und so wird’s gemacht:
Zwiebeln schälen und in grobe Stücke schneiden. Butter in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin unter mehrmaligem Rühren etwa 30 Minuten andünsten.
Lauch kurz bevor die Zwiebeln fertig sind einfach in den Topf dazu geben.
In der Zwischenzeit, für den Teig, Mehl und Backpulver in eine Schüssel geben. Butter, Buttermilch und eine Prise Salz dazugeben und gut verkneten.
Dann den Teig auf einem gefetteten Backblech ausdrücken.
Schmand cremig rühren und mit Käse und den Eiern vermengen.
Gib diese Masse dann in den Topf mit den Zwiebeln und dem Lauch, und würze nach deinem Geschmack mit Kümmel, Salz, Pfeffer und Muskat.
Nun alles auf den Teig gießen.
Den Zwiebelkuchen im vorgeheizten Ofen bei 200 °C etwa 45 Minuten backen.
Mit gehackter Petersilie bestreut servieren.
Viel Spaß beim Genießen 🙂
Solltest du Speck mögen verändere das Rezept ganz nach deinen Wünschen.
Zu guter Letzt: Ein paar Experimente laufen noch!
Ein Teil des Safts diente mir als Grundlage für ein fruchtiges Traubengelee.
Außerdem habe ich noch einen leckeren Traubenlikör angesetzt. Dieser braucht, wie alles Gute, noch ein wenig Zeit zum Reifen bevor ich ihn probieren kann.
Hab einen schönen Herbst und genieße das, was die Natur für dich bereit hält.
Alles Liebe und bis bald,
Stefanie
P.S. Meine selbstgemachten Liköre, die ich vor einer Weile schon angekündigt hatte, stehen in den Startlöchern. Aber dazu mehr in meinem nächsten Beitrag.
Willst du mehr Rezepte, Geschichten über’s Selbermachen oder spannende Neuigkeiten zu meinem Manufakturalltag erhalten?
Dann trage dich in meinen Newsletter ein. Dieser erscheint ca. 1 x pro Monat.
Ich freue mich darüber mit dir in Kontakt zu bleiben 🙂
*0 Kommentare*